Heinz-Jürgen L., Jahrgang 1930

Erfahrungsberichte: Myasthenia gravis

1998 im Dezember begann es, das ich plötzlich nicht mehr so recht kauen und schlucken konnte, nur, ich war etwas erkältet, so kein Problem, ich hatte ja nie Krankheiten.1951 im November kam ich nach Schweden, bekam Arbeit, konnte mich weiter ausbilden und hatte ein gutes Leben, so warum plötzlich krank? Nur alles war so extrem, denn ich war plötzlich so schwach, OK, ich war ja Pensionär, aber doch, wieso, so alt fand ich nicht das ich war. Nur, besser wurde es nicht und am Weihnachtsmittagsti sch, da sass ich und konnte nicht essen, musste alles tun um es nicht merken zu lassen. Neujahr 1999,ein neues Jahr, da sass ich, traute mir nichts zu sagen, ich habe eine grosse Familie und alle wir sind zusammen, da ist plötzlich der Grossvater nicht richtig gesund, das geht doch nicht!

Am 4.1. habe ich dann den Distriktsarzt angerufen und konnte sofort kommen, am Nachmittag, nur er hat nichts gefunden, ausser dass ich weisse Flecke an den Mandeln hatte, ev. Streptokocken, also Penicillin, nur hat nicht geholfen, es wurde zwar etwas besser, aber nicht besonders. Also, wieder anrufen, konnte sofort kommen, grosse Untersuchung, aber leider kein Resultat. Da war ich nun und habe weiter geschluckt, mit grosser Anstrengung. Was dann geschah, kann man sich denken, ein Teil der Nahrung kam ja in die Lunge und in der Nacht zum 24.2.99 war es aus. Dank meiner Frau kam ich schnell in´s Krankenhaus und da konnte man mich wieder zum Leben erwecken. Beide Lungenhälften waren ausser Funktion, so Gottseidank gibt es einen Respirator, aber hier in Avesta hatte man nicht die Möglichkeit mich am Leben zu halten, also schnell nach Falun, nur, auch da ging es nicht so gut, also weiter zum „Akademiska Sjukhus Uppsala“, wo ich dann nach einer Woche im Respirator aufwachte. Dann fing es an, die haben mich mit und nach alles untersucht, ich hatte ja keine Ahnung, was da los war und die Ärzte wussten auch nichts aber Alle taten Alles um mich ersten um die Ecke zu bringen und dann alles zu tun um heraus zu bringen was mit mir los war. Diese fantastische Menschen, Ärzte, Krankenschwestern, ueberhaubt, Alle da im Krankenhaus kann ich nur bewundern.

Nach etwa 14 Tagen Intensiv Krankenhaus kam ich zum Neurozentrum im Uppsala Akademischen Krankenhaus und dann kamen Untersuchungen in jeder Menge, nur niemand konnte sagen was es nun war, nur das ich aufpassen muss, das es nicht wieder so schlimm werden darf, wie es nun war und zu Ostern 1999 konnte ich nach Haus, musste aber jeden Monat zu Untersuchungen nach Uppsala und war auch dort, als ich im September plötzlich, mitten im Telefongespräch, am Krankenbett, umfiel und wieder im Respirator aufwachte.

Als alles dann vorueber war und ich wieder in meinen Krankenbett war, da kamen eines Morgens Professor, Oberarzt, Arzt und alle Andere freudestrahlend und sagten, das sie endlich wussten was mit mir los war, Du hast Myasthenia Gravis, sagten die, und was ist das sagte ich, keine Ahnung. Nun, ich musste mir dann einiges neues lernen, bekam auch vieles zu lesen, aber musste auch einsehen, das dass gar nicht so schlimm ist, wenn man lernt, damit zu leben und ich sage, wie jemand vor mir schrieb, man kann auch mit MG 100 Jahre alt werden. Nur habe ich eins, ich kann kein Mestinon vertragen, das geht einfach nicht, trotz das alle die Medizin so gut brauchen, aber es ist wohl so, jedem das Seine.

Heute, im November 2001 geht es mir ganz gut, ich war am 12.11. wieder zur Untersuchung in Uppsala und ich bin trotz meiner Krankheit doch fast gesund und wenn ich meine Medizin nehme und etwas vorsichtig bin, dann ist es kein Problem, ich kann zwar nicht so gut und so lang gehen, aber komme doch dahin wo ich muss und will, ich habe ja Zeit.

Viele Gruesse
Juergen