Hund Spike

Erfahrungsberichte: Myasthenie beim Hund

Spike war ein lustiger, lebensfroher, relativ agiler Hund, mit dem ich auch so des öfteren meine Probleme mit der Erziehung hatte.
Er ist unser erster Hund und wir hatten viel vor. Bis er 3 Jahre alt war, war er immer kern gesund und hatte nicht mal einen Schnupfen oder so etwas.
Als wir ihm im September 2007 komplett impfen ließen, fing dann alles an.

Als ich zwei Tage nach der Impfung morgens aufstand, kam mir ein total apathischer und Speichel triefender Spike entgegen.
Er würgte immer wieder und war total unruhig und nicht in der Lage lange auf einem Fleck liegen zu bleiben.
Wir sind dann am selben Tag zu unserem TA gefahren, es war natürlich ein Sonntag, wie konnte es auch anders sein.
Es wurde eine Kehlkopfentzündung diagnostiziert, Medis mitgeben und am nächsten Tag sollten wir noch mal wieder kommen.

Am nächsten Tag wurde dann eine Labroskopie gemacht und die Diagnose Zwingerhusten stand fest.
Er bekam Antibiotikum und sonstige Medikamente.

Leider wurde es damals nicht besser sondern im laufe der Woche verschlimmerte sich sein Zustand.
Er war total platt und fertig und begann dann sein Futter  ca 2-3 Stunden später, unverdaut zu erbrechen.
Er magerte zusehnds ab, konnte nichts mehr bei sich behalten und den Sonntag drauf, stellte er das Fressen komplett ein.
Montags fuhren wir wieder zum TA, der sich total erschreckt hat, wie unser armer Spike aussah.
Sein Brustfell war total verklebt, von dem ganzen Sabbern und es sah aus wie ein häufchen Elend.
Der TA nahm unseren Spike für 10 Tage stationär auf.
Dort wurde er künstlich ernährt.
Es wurde noch eine Magenspiegelung gemacht und immer wieder neue Blutuntersuchungen, weil Spike eine Anämie zeigte.

Nach diesen 10 Tagen, die für uns echt die Hölle waren, durften wie Spike wieder mit nach Hause nehmen.
Er fraß wieder aber hatte mitlerweile ungefähr 12 Kilo abgenommen.
Er wog nun nur noch 40 Kilo und war nur noch ein Schatten seiner selbst.

2 Tage Später sollten wir mit Spike wieder zum Tiersrzt. Bevor es los ging, ging ich mit Spike noch einmal kurz Pippi machen.
Nach dem Spike seine Notdurft erledigt hatte brach er zusammen. Er war nicht mehr in der Lage aufzustehen.
Ich stand da, an der Hauptstraße und wußte nicht wie ich ihn nach Hause bekommen sollte. Er schaffte es immer hin mal so drei Schritte
zu gehen und fiel dann wieder in sich zusammen.

Iregnwann kam mein Mann, hat uns aufgelesen und wir sind sofort wieder zum Tierartz. Der hat Spike irgendetwas zur Kräftigung gespritzt und
am nächsten Tag sollten wir telefonieren.
Am nächsten Tag konnte Spike immer noch keinen Schritt laufen.
Einen 40 kg Hund trägt man nicht mal eben so durch die Gegend.
Nach dem Telefonat mit unserem TA fuhren wir in die Uniklinik nach Gießen, mit dem Verdacht auf Leukämie.
Dort wurde dieser Verdacht sehr schnell widerlegt aber er mußte dort bleiben und kam erst einmal auf die Intensivstation.

4 Tage später konnten wir Spike wieder nach Hause holen, mit der Diagnose Maysthenia gravis, Megösophagus und hämolytische Anämie.
Ich wußte damals überhaupt nichts über diese Krankheit und hatte sie auch noch nie gehört.

Er bekam Mestino und Prednisolon. Er war schwach aber er konnte wenigstens wieder so für 10 Minuten laufen.
Es hat eine ganze Weile gedauert, bis sein Körper sich an die Medis gewöhnt hatte. Es gab viele auf und Ab´s.

Heute, fast 3 Jahre später bekommt Spike alle 8 Stunden pünktlich 90 mg Kalymin und einmal täglich Prednisolon 2,5mg.

Er ist sehr ruhig geworden. Er kann nicht so wie er gerne möchte, das kann man sehr gut sehen.
Er bleibt oft stehen, wenn es zu warm oder auch zu kalt ist.
Hat sehr oft Muskelzittern und sabbert unglaublich viel aber es geht ihm recht gut.
In den letzten drei Jahren hab ich es auch geschafft mehrere Seminare mit ihm zu besuchen, die ihm sehr gut getan haben.
Wir waren öfters an dem Punkt, ihn gehen zu lassen weil wir Zeitweise gesehen haben das er keine Lebensqualität mehr hat.
Andere Tage war er wieder fröhlich und gut drauf, so das wir diesen Schritt bis heute nicht gewagt haben.

Es hat mich und meine Familie unglaublich viel Kraft gekostet, zu lernen, ihn und seine Krankheit so  zu nehmen wie es ist.
Aber wir lieben ihn und werden ihn pflegen und hegen bis er uns eines Tages sagen wird, das es nicht mehr geht.
Vielleicht kann ich ja mit diesem Bericht dazu beitragen, das es sich lohnt zu kämpfen.