Jennifers Thymektomie

Erfahrungsberichte: Myasthenia gravis, Thymektomie

Bei mir wurde im Juli 2005 die Myasthenie festgestellt.

Zuerst fing es bei mir mit schweren Beinen und Armen an. Ich konnte mir meine Haare nicht mehr kämen und waschen, da mir die Arme einfach runtergefallen sind. Laufen konnte ich auch nur noch ein paar Meter und danach sind mir einfach die Beine weggeknickt und ich bin hingefallen.

Nachdem mein Hausarzt darauf keinen Rat hatte, schickte er mich zum Neurologen der auch keine Idee hatte, was das sein könnte. Schweren Herzens habe ich mich dann ins Krankenhaus einweisen lassen. Dort fand man dann auch relativ schnell die Ursache – Myasthenia Gravis.

Im ersten Moment wusste ich damit nix anzufangen,da ich davon bis zu dem Zeitpunkt noch nie was gehört hatte. Doch mein behandelnder Arzt klärte mich relativ schnell auf und auch diese Seite brachte mir sehr viel.Die Ärzte empfahlen mir schnellstmöglich eine Entfernung der Thymusdrüse vornehmen zu lassen.

Doch da ich noch meine Zwischenprüfung vor mir hatte und ich auch vor der natürlichen Methode tierisch Angst hatte,habe ich das erstmal vor mir hergeschoben. Die riesige Narbe und damit Verbundenen Schmerzen und Nachwirkungen schreckten mich ab.

Mein Hausarzt empfiehlte mir dann, Prof. Dr. Gellert in Berlin aufzusuchen,da er ja die Thymusdrüse endoskopisch entfernt und auch schon sehr viel Erfahrung damit hat.

Nachdem ich dann die Zwischenprüfung hinter mir hatte, und ich mich auch noch ausführlich mit dem Thema Thymusdrüsenentfernung beschäftigt hatte, entschloss ich mich nach Berlin zu Reisen. Vorab hatte sich mein Neurologe schon mit Prof. Dr. Gellert in Verbindung gesetzt.

Am 04.10.2005 war es dann so weit. Ich machte mich auf den Weg nach Berlin. Dort angekommen kümmerten sich die Schwestern der Station 3.3 sehr liebevoll um mich, da ich doch große Panik vor der OP hatte.

Nachdem die Ärzte mich untersucht hatten und mir alles ausführlich erklärt hatten, wie die OP ablaufen würde, konnte ich auch einigermaßen gut schlafen. Meine Mutter die mich nach Berlin begleitet hatte, kam in der Kinder-und Jugendklinik unter. Dort werden vom Krankenhaus aus Appartments für 25 € die Nacht vermietet. Sollte jemand mit Begleitung nach Berlin zu Prof. Dr.Gellert reisen sollte man sich vorab telefonisch einfach mal darüber informieren, da die Hotels in der Nähe nämlich relativ teuer sind.

Am 05.10. war es dann so weit. Nachdem ich zwei Beruhigungstablette n bekommen hatte, wurde ich in den OP geschoben, wo sich auch alle Schwestern und Ärzte liebevoll um mich kümmerten.

Nach 1,5 Stunden hatte ich alles überstanden und ich kam zur Beobachtung auf die ITS. Der Brustkorb schmerzte zwar ein bisschen beim Atmen, aber das war alles gut auszuhalten. Nachdem dann am nächsten Tag die Drainage gezogen wurden ist und auch man von sonstigen anderen Schläuchen befreit wurde, ging es wieder zurück auf die normale Station.

Dort ging es mir auch relativ schnell wieder gut. Am 08.10. konnte ich bereits wieder nach Hause. Von der OP sieht man nur drei kleine Einschnitte rund um die linke Brust.

Ich würde jedem empfehlen die OP in Berlin bei Prof. Dr. Gellert durchführen zu lassen. Man ist dort super aufgehoben, alle Schwestern und Pfleger sind super nett und immer für einen da (an dieser Stelle ein ganz ganz dickes Dankeschön an die Ärzte,Schwestern und Pflegern der Station 3.3.). Ich würde die OP immer wieder mit dieser Methode vornehmen lassen.Die Ärzte dort haben ausreichend Erfahrung mit dieser Erkrankung. Hätte ich die OP hier machen lassen, wär ich heute wahrscheinlich todunglücklich. Ich hätte mit dieser Riesennarbe einfach nicht leben können. Die drei kleinen Einschnitte wird man später kaum noch sehen.