Hund Kira

Erfahrungsberichte: Myasthenie beim Hund

Als es meinem Hund sehr schlecht ging, wollte ich mich im Internet über diese Krankheit informieren und so gelang ich hier her.

Angaben zu meinem Hund:
Name: Kira
Alter: fast 7 Jahre
Rasse: Hovaward-Briard Kreuzung

Wir waren im Urlaub in Dänemark. Am Anfang war alles super, sie war gut drauf, nichts ungewöhnliches. Wir waren jeden Tag mit ihr am Strand spazieren und sie ist rumgerannt wie immer.

Und dann an einem Tag waren wir wieder mit ihr draußen und dann lief sie langsam hinter uns her und setzte sich zwischendurch immer hin. Sie rannte nicht mehr, war sehr träge und konnte einfach nicht laufen. Ihre Hinterbeine machten einfach schlapp.

Dieser Zustand verschlimmerte sich weiter: Sie fraß nichts oder wenig, trank auch nichts, lag den ganzen Tag nur unterm Tisch und zwischendurch winselte sie. Sie verhielt sich auch total anders. Sie war irgendwie böse. Sie knurrte und bellte ihre eigene Familie an und wollte niemand in ihrer Nähe haben.

Nach dem Urlaub gingen wir dann sofort zum Tierarzt. Dieser untersuchte sie erst einmal und stellte über 40 Grad Fieber, schlechte Reaktionen und teilweise gelähmte Hinterbeine fest. Dann machte er einen Borreliose-Test, der, was uns wundert, positiv ausfiel. Vielleicht hat sie zur Myasthenie auch noch Borreliose.

Na gut, wir haben dann Antibiotica von ihm gekriegt, die sie zweimal am Tag kriegen sollte. Nach zwei Tagen ging es ihr dann auch besser, sie stand manchmal freiwillig auf und war einfach im Gesamten fitter. Doch das verging bald und ihr ging es wieder sehr schlecht. Sie fraß überhaupt nichts mehr, schleimte und speichelte sehr. Wenn sie versuchte etwas zu fressen, kam es nach 1/2 bis 1 Stunde oben wieder heraus. Das Wasser ebenso. Es schien, als käme das Essen garnicht erst in den Magen, weil kein Mageninhalt darin war.

Sie lag nun nur noch schlapp da, nahm die Aussenwelt scheinbar garnicht mehr wahr. Sie reagierte nicht, wenn man sie ansprach. Manchmal hebte sie den Kopf (was ihr jedoch sehr schwer fiel) und schaute eine Weile geradeaus. Ohne sich zu bewegen starrte sie ins Leere. Dazu kam dann auch noch, dass meine Schwester im Krankenhaus lag und wir keine Zeit hatten, mit unserem Hund zum Arzt zu gehen.

So wechselte mein Vater (Anästhesist,Oberarzt) das Medikament, doch das half auch nicht. Dann auf einmal röchelte Kira dauernd. Es schien, als kriege sie keine Luft. Und so gaben wir ihr auch noch etwas gegen eine Lungenentzündung. Doch durch nichts wurde ihr Zustand besser. Dann, als meine Schwester aus dem Krankenhaus draußen war, gingen wir mit Kira zum Arzt. Doch der wusste auch nicht weiter und sagte, wir sollten nach Wiesloch in die Tierklinik gehen.

So gingen wir dort hin und wurden als Notfall aufgenommen. Dort untersuchte der Arzt sie noch einmal und stellte fest, dass sie keine Schmerzempfindungen mehr hatte. Sie zuckte mit dem Bein zwar noch zusammen, wenn man sie zwickte oder mit einem Hämmerchen darauf schlug, doch dieser Schmerz wurde nicht an das Hirn weitergeleitet. Dann machten sie Röntgenaufnahmen, die uns endlich Licht schafften.

An ihrer Speiseröhre war etwas nicht in Ordnung, da waren irgendwie Räume mit Luft zwischendrin. Ich weiß es nicht genau, doch das erklärte auf jeden Fall, warum sie nichts mehr fraß. Dann war noch eine Verbindung vom Gehirn zum Rückenmark oder so nicht in Ordnung. Deshalb diese nicht vorhandene Schmerzempfindung. Die Ärzte wussten auch nicht weiter, doch dann glaubten sie, es könnte ein Tumor im Stammhirn sein. Ich danke Gott, dass das nicht so war, denn dann hätte sie keine Chance mehr gehabt.

Einige Symptome sprachen aber dagegen, also überlegten sie weiter und untersuchten weiter und kamen auf Myasthenie. Doch dann machte man den Test. Man spritzte ihr Tensilon. Wenn sie dann auf einmal wieder laufen könnte und alles so wäre wie vorher, war es diese Krankheit. Und, es war sie auch. Sie konnte wieder laufen und so, doch das verging natürlich wieder nach ca.5 Minuten.

Naja und nun kriegt sie starke Medikamente und jeden Tag eine Infusion mit einer Flüssigkeit, damit sie nicht von innen austrocknet. Nach 2 Tagen stand sie wieder freiwillig auf, konnte ganz normal laufen, läuft auch schon 100-150 Meter und trinkt wieder. Und sie kotzt auch überhaupt nicht mehr. Sie ist zwar immer noch schlapp, aber man merkt wirklich, dass es ihr wieder gut geht!

Das Foto ist von Kira. Das war der erste Tag, an dem es ihr schlechter ging!