Wörterbuch

A

Acetylcholin
Botenstoff zwischen Nerv und Muskel, wird für die Funktion des Muskels benötigt
Acetylcholinesterase
Enzym, welches das Acetycholin abbaut
Acetylcholinesterasehemmer
Medikament, mit dem die Aktivität der Aceylcholinesterase gebremst wird
Artikulation
Aussprache, Fähigkeit zum deutlichen und klangreichen Sprechen
Aspiration
Einatmen von Fremdkörpern bzw. Verschlucktem in die Atemwege
autoimmun
das Immunsystem greift den eigenen Körper an
Azathioprin
Wirkstoff eines Immunsuppressivums

B

Bradykardie
deutlich verlangsamter Herzschlag
bulbär
den Schlund betreffend, bei MG: Muskelgruppen btreffend, die für das Sprechen und Schlucken zuständig sind

C

Cholinerge Krise
heftige Verschlechterung der Symptome samt Atemproblemen bis hin zur Beatmungspflicht durch eine viel zu hohe Dosis von Cholinesterasehemmern (Mestinon, Kalymin)
Cholinesterase
Enzym, welches den Botenstoff Acetylcholin abbaut
Cholinesterasehemmer/Cholinesterase-Inhibitoren
Medikamente, welches die Aktivität der Cholinesterase verlangsamen
chronisch
nicht heilbar, dauerhaft krank
Curare
Pfeilgift, bewirkt eine der Myasthenie sehr ähnlichen Muskellähmung
congenital
genetisch bedingt, angeboren, vererbt
Corticoide
Kortison

D

Defektmyasthenie
schwere Verlaufsform der Myasthenie mit deutlicher Rückbildung der Muskeln
Diplopie
Doppelsehen, Doppelbilder
distal
entfernt von der Körpermitte, Lagebezeichnung aus der Anatomie
Dysarthrie
Schwierigkeiten bem Sprechen, unverständliche Sprache
Dyphagie
Schluckbeschwerden, Schwierigkeiten beim Schlucken, nicht schlucken können

E

Elekotro-Myogramm / EMG
Diagnosemethode für MG: Durch mehrerere, kurz nacheinander folgende Stromstöße wird der Muskel zur Arbeit angeregt, die Reaktion des Muskels wird gemessen
endoskopisch
Operation in der Bauchhöhle oder im Brustkorb mit der „Schlüssellochmethode“
Endplatte
Verbindungsstelle zwischen Nerv und Muskel
Endplattendestruktion
Zerstörung der Endplatte
Epidemiologie
Verbreitung einer Erkrankung in der gesamten Bevölkerung
Ephedrin
anregende Substanz, früher in manchen Appetitzüglern und „Wachmachern“ enthalten. Zählt zu den Dopingmitteln.
Exazerbation
Deutliche Verschlechterung, kann leichte Symptome nach vorheriger Remission oder auch stärkere Symptome nach längerer stabiler Zeit bedeuten. Ursache können Infekte, Stress, ungeeignete Medikamente oder Behandlungsfehler sein. Kann bis zur myasthenen Krise gehen.
Extremitätenschwäche
Schwäche der Arme und Beine

F

Facies myopathica
schlaffes, ausdrucksloses Gesicht bei Myasthenie-Patienten; verursacht durch eine Schwäche der Gesichtsmuskulatur
fetal
das ungeborene Kind betreffend
fluktuieren
sich verändern, nicht gleichbleibend
foudroyant
sehr schnell und plötzlich

G

generalisiert
bei der Myasthenie: Symptome ausserhalb der Augen und Augenlider
Glukokortikoide
Kortison

H

Hyperplasie
Vergrößerung eines Organs durch vermehrte Zellbildung

I

Immunadsorption
mechanisches Entfernen der Antikörper aus dem Blut
Immunglobuline
Antikörpercocktail, gewonnen aus dem Serum gesunder Blutspender
Immunologie
wissenschaftliche Betrachtung des Immunsystems; das Immunsystem betreffend
Immunsuppression
das Immunsystem wird durch Medikamente in seiner Aktivität gebremst
Immunsuppressivum
Medikament, mit dem das Immunsystem in seiner Aktivität gebremst wird (Plural: Immunsuppressiva)
Indikation
Grund für die Durchführung einer Untersuchung oder Behandlung
initial
beginnend
Intervention
Eingreifen in eine Situation
intravenös
Verabreichen eines Medikaments per Spritze in eine Vene
Inzidenz
Anzahl der Neuerkrankten während einer bestimmten Zeit (meistens innerhalb eines Jahres)

K

Kontraindiaktion
Grund, weswegen eine Behandlung nicht durchgeführt werden darf
Kontraktion
Anspannen eines Muskels
Kontrazeption
Schwangerschaftsverhütung
Krise
heftige Verschlechterung mit deutlicher Atemschwäche, künstliche Beatmung erforderlich

L

Lagophthalmus
unvollständiger Lidschluss; Unfähigkeit, die Augen ganz zu scließen
latent
verdeckt vorhanden; nicht sichtbar, „lauert“ aber im Hintergrund

M

Methotrexat
Medikamentenwirkstoff zur Immunsuppression
Mimik
Gesichtsmukulatur, Gesichtsausdruck
MusK
Muskel-spezifische Rezeptor-Tyrosinkinase – ein Bestandteil des Rezeptors
motorische Endplatte
Verbindungsstelle zwischen Nerv und Muskel
Muskelatrophie
Rückbildung des Muskels, Muskelschwund
Myasthene Krise:
heftige Verschlechterung der Myasthenie mit massiven Atemproblemen, künstliche Beatmung erforderlich.
kann auftreten durch Behandlungsfehler (unzureichende Behandlung, insbesondere unzureichende Immunbehandlung, oder ungeeignete Medikamente) und in Folge von Infekten.
myoidal
muskelähnlich

N

neuromuskulär
betrifft das Zusammenspiel zwischen Nerv und Muskel
neonatal
das Neugeborene betreffend

O

okulär
am Auge – bei der Myasthenie heißt es soviel wie „betrifft nur die Augenmuskeln“

P

paraneoplastisch
durch einen Tumor (Krebs) hervorgerufen
Paralyse
Lähmung
Paresen
Lähmungen, Ausfallerscheinungen der Muskeln
pathogen / pathologisch
krankhaft, nicht dem gesunden entsprechend
Peak-Flow
Maximalwert des Luftflussvolumens beim Ausatmen
perioral
um den Mund herum
per os
Einnahme eines Medikaments durch den Mund
pharmakologisch
mit / durch Medikamente
Pharynx
Schlund, Rachen
Physostigmin
Medikamentenwirkstoff, ursprünglich als Gegenmittel zum Pfeilgift Curare eingesetzt, Anfang der 1930ger Jahre als 1. Medikament zur Behandlung der MG eingesetzt.
Plasmapherese
Austausch der flüssigen Blutbestandteile (Plasma)
postpartal
nach der Geburt / Entbindung
postsynaptisch
an der Verbindungsstelle zwischen Nerv und Muskel die Muskelseite betreffend
präsynaptisch
an der Verbindungsstelle zwischen Nerv und Muskel die Nervseite betreffend
Prävalenz
Gesamtzahl der von einer bestimmten Krankheit betroffenen Menschen
pro die
täglich, am Tag
Prognose
Vorhersage
progredient
voranschreitend, zunehmend
Progression
voranschreitende Entwicklung, bei der MG bedeutet es meistens eine Entwicklung von einer okulären zu einer generalisierten Myasthenie
Prostigmin
Medikamentenwirkstoff, sehr ähnlich wie Physostigmin, aber mit längerer Wirkungszeit und weniger Nebenwirkungen. Vorgänger vom Pyridostigmin in der Behandlung der Myasthenie.
proximal
nah an der Körpermitte, Lagebezeichnung aus der Anatomie
psychosomatisch
rein seelisch bedingte körperliche Probleme; häufige Fehldiagnose bei Myasthenie
Ptose / Ptosis
hängendes Augenlid
Pyridostigminbromid
Medikamentenwirkstoff, unter den Handelsnamen Mestinon und Kalymin erhätlich

Q

quergestreifet Muskulatur
Muskeln, die man bewusst bewegen kann. Sie sehen aufgrund ihrer Feinstruktur unter einem Mikroskop gestreift aus und sind so zu ihrem Namen gekommen.

R

regulatorische T-Zellen (T-regs)
Blutzellen, welche die Bekämpfung körpereigener Strukturen durch das Immunsystem verhindern
regurgitieren
Sonderform der Schluckstörungen: Beim Schlucken gelangen Getränke in den Nasenraum, geschluckte Speisen gelangen nach dem Schlucken wieder in den Rachenraum
Remission:
Symptomfreiheit. Von einer „kompletten Remission“ spricht man, wenn 1 Jahr lang keine Behandlung notwendig wurde
respiratorische Insuffizienz
erhebliche Probleme beim Atmen, künstliche Beatmung erforderlich
Rezeptor
die Stelle des Muskels, an welcher der Impuls vom Nerven aufgenommen wird
Rhinolalie
näselndes Sprechen

S

Schlafapnoe
kurzfristige Atemstillstände während des Schlafs
seronegative Myasthenie
Myasthenie, bei der keine Antikörper nachweisbar sind
Simpson-Test
Diagnosemethode: Blick nach oben für mindestens 1 Minute. Bei MG verschlechtern sich dabei Ptose und Doppelbilder, manchmal treten sie auch nur bei diesem Belastungstest auf
subcutan
Verabreichen eines Medikaments durch Spritzen unter die Haut
Synapse
Verbindungsstelle zwischen Nerv und Muskel, auch Endplatte genannt

T

Tachykardie
beschleunigter Herzschlag
Tensilontest
Diagnosemethode für Myasthenia gravis: Ein Medikament wird gespritzt und bewirkt eine kurzfristige Besserung der Symptome
Therapie
Behandlung
thorakoskopisch
Operation im Brustraum mit der „Schlüssellochmethode“
Thorax
Oberkörper
Thymektomie
operative Entfernung der Thymusdrüse
Thymom
Vergrößerung des Thymus, Thymusgeschwulst, selten auch Thymusdrüsenkrebs
Thymus
Drüse im Brustraum
transient
vorübergehend
T-regs (regulatorische T-Zellen)
Blutzellen, welche die Bekämpfung körpereigener Strukturen durch das Immunsystem verhindern
T-Zellen
für die Immunabwehr wichtige Blutzellen. Sie müssen während ihrer Reifung „lernen“, was fremder Erreger ist (und damit bekämpft werden muss) und was zum Körper gehört.

U

Uterus
Gebärmutter

V

Vitalkapazität
Atemvolumen; die Menge an Luft, die man Ein- und Ausatmen kann